Geländegängiger Zugkraftwagen D, 8 t  Gräf & Stift ZA 200

Gegen Ende der 1950er Jahre waren leichtere LKW aus österreichischer Produktion bereits im Bundesheer eingeführt (Steyr 380, 480). Die noch aus dem 2. Weltkrieg stammenden und von den US Streitkräften übernommenen schweren und überwiegend Benzin-betriebenen LKW (Diamond, Brockway, Corbitt, White etc.) gelangten an das Ende ihrer Einsatzzeit. Die wiederaufgebaute Gräf & Stift Automobilfabrik im 19. Wiener Gemeindebezirk war in der Lage, schwere 2-achs und 3-achs Fahrgestelle mit Allradantrieb zu liefern, und so erfolgte ab 1958 die Umstellung auf österreichische Fahrzeuge.

Gemäß der Gräf & Stift Typenbezeichnung ZA 200 handelt es sich bei diesem Fahrzeug um einen Zugkraftwagen mit Allradantrieb und 200 PS Leistung. Da Gräf & Stift nach dem Krieg keine eigene Motorenproduktion mehr aufgebaut hatte, griff man auf den Mercedes-Benz OM 326 zurück, einen wassergekühlten 6-Zylinder Reihen-Vorkammer Dieselmotor mit 10.8 Litern Hubraum und einer Leistung von 200 PS.

Gräf & Stift ZA 200 in Doppelkabinenversion aus einem Verkaufsprospekt
Gräf & Stift ZA 200 in Doppelkabinenversion aus einem Verkaufsprospekt

Diese frühen Serienfahrzeuge sind auch daran erkennbar, dass noch die zivile Stoßstange verbaut wurde, bei späteren Versionen kam bereits die Bundesheer-Stoßstange zum Einbau.

Gräf & Stift ZA 210 Bergekran
Gräf & Stift ZA 210 Bergekran

Unser Fahrzeug wurde mit einem Wechselaufbau-System ausgestattet, um sowohl eine Transportpritsche als auch einen Funkmess-Shelter aufnehmen zu können und war bei der Luftraumüberwachung im Einsatz. Das folgende Bild zeigt das Fahrzeug bei der Auslieferung 1958 mit aufgesetztem Radar-Rechen-Shelter:

Gräf & Stift ZA 200 mit aufgesetztem Radar-Rechen-Shelter
Gräf & Stift ZA 200 mit aufgesetztem Radar-Rechen-Shelterr

Leider existiert kein Original-Datenblatt mehr für die 3-achsige Version mit kurzer Kabine und ohne Ladekran.