ÖAF gl sLKW 10t 20.320 G1

Der ÖAF gl sLKW 10t 20.320 wurde ab 1974 durch die Österreichische Automobilfabrik AG als schweres Versorgungs- und Pionierfahrzeug für das Österreichische Bundesheer entwickelt und ab Ende 1975 an die Truppe ausgeliefert. Während er äußerlich seinem bei der Bundeswehr eingeführten MAN-Pendant („KAT 1“) ähnelte, unterschied er sich von diesem insbesondere durch den anstelle eines luftgekühlten Deutz-Motors gewählten wassergekühlten MAN D2538, was ihm zusammen mit einem hydrostatisch angesteuerten Kühlgebläse bessere Geländestandfestigkeit ermöglichte.

Der „sLKW“ wurde in vier Varianten erzeugt:

Typ G1 mit Ladekran Palfinger PK 7500 als Zugmittel der sFH
Typ G1 mit Ladekran Palfinger PK 7500 als Zugmittel der sFH
Typ G2 des PiB 3
Typ G2 des PiB 3
Typ G3 mit Ladekran Palfinger PK 17000 des PzAB 9 mit  Anhänger Goldhofer TLA 25t
Typ G3 mit Ladekran Palfinger PK 17000 des PzAB 9 mit Anhänger Goldhofer TLA 25t
Typ G4 (Einzelstück) mit Kran Liebherr 1030 des PiB 2
Typ G4 (Einzelstück) mit Kran Liebherr 1030 des PiB 2
Typ G5 Dekontaminationsfahrzeug der ABC Abwehrschule  (Copyright Helmut P.)
Typ G5 Dekontaminationsfahrzeug der ABC Abwehrschule (Copyright Helmut P.)

Der „sLKW“ verfügt über einen 320 PS V8 Dieselmotor mit 12.76 Liter Hubraum und Turboaufladung. Über ein Sechsgang-Schaltgetriebe mit Wandler-Schalt-Kupplung (WSK400) konnte das Fahrzeug sowohl im extremen Geländeeinsatz als auch im Notfall als Zugmittel des 55-Tonnen Schwerlastsystems eingesetzt werden. Alle Typen waren mit einer Rotzler Treibmatic Seilwinde ausgerüstet, welche nach vorne eine Zugkraft von 8t und nach hinten im Doppelzug 16t aufbringen konnte.

Unser Fahrzeug trägt die Fahrgestellnummer 697-0002 (was es als das zweite vom Band gelaufene Fahrzeug der Typ-Nummer 697 ausweist) und wurde am 18. März 1976 an die damalige Heereskraftfahrschule (HKS) in Baden übergeben. Ein Firmenprospekt der Österreichischen Automobilfabrik aus den späten 70er Jahren zeigt dieses Fahrzeug beim Furten:

Durch seinen durchgehenden Einsatz an der Schule ist die Geschichte des Fahrzeuges umfangreich dokumentiert. Auch auf dem offiziellen Fahrzeug-Datenblatt des Bundesheeres ist dieses Fahrzeug abgebildet. Prominentester Fahrer war sicher König Hussein von Jordanien, der am 17. Juni 1976 die HKS besuchte und auch den zu diesem Zeitpunkt brandneuen „sLKW“ selbst lenkte.