ÖAF HA 2-90 „HUSAR“

Mitte der 1960er Jahre wurde seitens des österreichischen Bundesheeres ein Nachfolger für die Dodge-LKW WC 51/52 mit 1-1/2 Tonnen Nutzlast gesucht. Hohe Geländegängigkeit wurde verlangt, und seitens der beiden österreichischen Hersteller ÖAF/Gräf&Stift sowie Steyr-Daimler-Puch wurden zwei Fahrzeugkonzepte präsentiert. Während ÖAF als traditioneller Hersteller schwerer LKW mit dem „Husar“ eher einen verkleinerten LKW vorstellte, setzte Steyr auf eine Vergrößerung des bereits bewährten Haflingers – den Pinzgauer. Beide Prototypen wurden 1966 vorgestellt, der ÖAF 2-90 „Husar“ bot 3 Tonnen Nutzlast auf der Straße sowie 2 Tonnen im Gelände eine etwas höhere Tragfähigkeit als der Pinzgauer, erreichte aber bei weitem nicht die legendäre Geländegängigkeit der Zentralrohramen-Designs der Pinzgauer. Nach einer umfangreichen Erprobungsphase wurde entschieden, den Großauftrag an Steyr zu erteilen. Um ÖAF für die entstandenen Entwicklungskosten zu entschädigen, wurden allerdings auch 136 Stück des „Husar“ angeschafft und überwiegend bei der Fernmeldetruppe eingesetzt.

Erprobung des „Husar“ 1966
Erprobung des „Husar“ 1966

Zivil war dem „Husar“ keine weitere Karriere beschieden, seine Geländegängigkeit war dort nicht gefordert, und die geringe Nutzlast machte ihn als Transportfahrzeug nur sehr eingeschränkt verwendbar.

Die geringe Zahl an gefertigten „Husaren“ macht ihn heute zu einem echten „Klassiker“ unter den Militäroldtimern aus österreichischer Produktion. Seit einigen Jahren nimmt der österreichische Husar-Club regelmäßig am großen Militärfahrzeugtreffen des Heeresgeschichtlichen Museums „Auf Rädern und Ketten“ teil, und es ist immer wieder nett zu sehen, wie sich die überlebenden alten „Husaren“ stolz vor Publikum präsentieren.

Husar Club bei „Auf Rädern und Ketten“ 2015
Husar Club bei „Auf Rädern und Ketten“ 2015