Am 27. Juni holten wir den neuesten Zugang in unsere Sammlung – einen in Salzburg ersteigerten sLKW Typ G2 Baujahr 1978.
Der G2 war die Version ohne Ladekran und wurde als das gängigste „Arbeitspferd“ der sLKW Baureihe eingesetzt. Als Zugmittel kam er sowohl bei der Artillerie als auch bei der Fliegerabwehr zum Einsatz. Unser G2 wird beim HKFW Herbstfest am 8. und 9. September zu sehen sein und dann über den Winter generalrestauriert werden.
Am Samstag den 9. Juni umrahmte der Traditionsverband auf Einladung des Deutschmeisterbundes den Traditionstag der „Hoch- und Deutschmeister“ vor dem Oberen Belvedere in Wien. Dem Jägerbataillon Wien 1 „Hoch- und Deutschmeister“ ist derzeit dieser Wiener Bezirk im Rahmen des Schutzes kritischer Infrastruktur zugeteilt. So konnten sich sowohl die Tradition als auch der aktive Einsatzverband in seiner Einsatzumgebung der Bevölkerung und interessierten Gästen präsentieren.
Bereits Ende letzten Jahres konnten wir uns mit unserem Beirat Dr. Herbert Werner über den Transfer seines Steyr Diesel 380 in unsere Sammlung einigen. Das Fahrzeug wurde am 11. Januar 1956 noch vor der formellen Gründung des BMfLV an das Amt für Landesverteidigung im Bundeskanzleramt ausgeliefert. Leider sind keine Aufzeichnungen mehr erhalten, wo es zum Einsatz kam. Mit 4. Dezember 1958 wurde es jedenfalls auf das Bundesministerium für Landesverteidigung angemeldet und erhielt das Kennzeichen W 175.407. Mit der Umstellung von Wiener auf „BH“ Kennzeichen erfolgte 1974 die Ummeldung auf BH 75.407, am 22. März 1976 wurde Fahrzeug nach zwanzig Jahren Heeres-Einsatz ausgeschieden. Fünfundvierzig Jahre verbrachte der „Gittersteyr“ (wie er wegen des charakteristischen Kühlergrills oft genannt wurde) in Privathand, im März dieses Jahres wurde er zur Überholung in die Werkstatt gebracht, wo sich leider ein kapitaler Motorschaden herausstellte. Glücklicherweise konnten wir in Ungarn einen fabrikneuen WD413 Tauschmotor ausfindig machen, sodaß das Fahrzeug nun wieder voll einsatzfähig ist. Es ist damit das älteste Fahrzeug des Bundesheeres aus österreichischer Produktion in unserer Sammlung.
Bereits zum elften Mal veranstaltete das Heeresgeschichtliche Museum in Wien am ersten Juni-Wochenende das große Militärfahrzeugtreffen „Auf Rädern und Ketten“. Bei strahlendem Sommerwetter fanden sich wieder an die zehntausend Besucher ein, um alles zu bestaunen was die Armee in den letzten hundert Jahren bewegte.
Der Traditionsverband präsentierte heuer in Unterstützung der HGM-Sonderausstellung „Schutz und Hilfe – das Bundesheer von 1955 bis 1991“ Fahrzeuge wie sie in der Ungarnkrise, der Tschechoslowakei-Krise, auf dem Golan und im Inland bei der Katastrophenhilfe im Einsatz waren.
Nach fast einem Jahr ist unsere ATS 59G am 25. April aus der Generalüberholung in der Slowakei zurückgekehrt und erstrahlt jetzt sowohl innen als auch außen in neuem Glanz. Als sie 2011 zu uns kam, scheiterte der erste Startversuch an der Entdeckung daß der Brenner der Standheizung voll Wasser gelaufen war. Nach Ausbau des Vorheizers (da der Vorheizer am rechten Wannenboden sitzt mußten dafür Kühler, Auspuffanlage und Motoröltank ausgebaut werden) meinten wir den Fehler gefunden zu haben – eine Schweißnaht im Wärmetauscher war ab Werk nicht geschweißt worden, somit lief der Vorheizer immer mit Kühlwasser voll. Die offene Naht wurde nachgeschweißt, dann stand das Fahrzeug allerdings einige Jahre still. Im Juli 2017 wurde es in die Slowakei transportiert, um dort von fachkundigen Mechanikern wieder zusammengebaut zu werden.